Die letzten Briefe


Vor seinem Tod schrieb Rudolf Redlinghofer einige Briefe an seine Frau und seine damals zweijährige Tochter. Diese Briefe sind im Original bis heute erhalten geblieben. Auf dieser Seite können Sie Einsicht nehmen in die letzten Gedanken, die Rudolf Redlinghofer vor seiner Verurteilung und Hinrichtung beschäftigten.

Übersicht der letzten Briefe von Rudolf Redlinghofer

Datum Empfänger Inhalt
05.08.1939 Wehrmeldeamt Brief an Wehrmeldeamt Krems. Ablehnung der Waffenübung aus Gewissensgründen. Biblische Bergründung, dass er als Soldat Christi nicht mit Waffen kämpfen könne.
16.11.1939 Ehefrau Überstellung nach Berlin. Termin der Gerichtsverhandlung. Eingehende Darlegung der Gründe für seine Wehrdienstverweigerung.
27.11.1939 Ehefrau Ihn zu besuchen mache keinen Sinn. Hinweis auf schwaches Augenlicht. Als Nachfolger Chtisti verfolgt. Neuer Verhandlungstermin. Praktische Ratschläge für seine Frau.
03.12.1939 Ehefrau Nochmalige Veränderung des Verhandlungstermins. Zitat von Gefängnislektüre zum Thema Gewissensentscheidung. Menschen haben kein Recht, über andere zu urteilen. Aufforderung, einen Brief zu schreiben.
10.12.1939 Ehefrau Bericht über Verhandlungsergebnis: TODESURTEIL. Anweisungen an seine geliebte Frau. Bitte um Vergebung. Bewegende Beschreibung der Abschiedsszenen.
19.12.1939 Ehefrau Umfangreiche Darlegung seiner Unschuld und dass er den Tod nicht verdiene. Sieht diesem aber furchtlos entgegen. Anweisungen, seine kleine Tochter betreffend.
25.12.1939 Ehefrau Bericht über Haftbedingungen. Gottes Geist stärke ihn. Satan sei der Herrscher der Welt. Grüße an die Verwandten. Umgang mit den Nachbarn. "Selbst ist der Mann". Vertraue auf den Allmächtigen.
09.01.1940 Ehefrau Überstellung nach Plötzensee. Lob für seine fürsorgliche Frau. Empfehlungen für eine gute Entwicklung des Kindes. Bericht über Zahnschmerzen. Grüße an die Verwandten. "Bin mit der Lokomotive weit fortgefahren".
10.01.1940 Ehefrau Letzter Brief - Abschiedsbrief. 6 Stunden vor der Hinrichtung fertiggestellt. Bericht über die Verständigung von bevorstehender Vollstreckung. Bitte um Vergebung. Begründung seiner Entscheidung. Grüße und ein letztes Lebewohl!